Ich bin relativ häufig in Kreide-Aufschlüssen unterwegs.
Dabei benötige ich meistens anderes Werkzeug als im Jura, vor allem dann, wenn es sich um relativ frische Abbrüche an Kreide-Kliffs handelt.
Abbildung 1: Abbruch größerer Kreidebrocken. Hier lohnt es sich, beim Bergen von Fossilien ein Beil einzusetzen.
Früher habe ich mit Fäustel und Meißel die gesichteten Fossilien geborgen. Dabei sind mir etliche Stücke zerbrochen, obwohl ich einen ordentlichen Abstand zum Fossil einhielt um größere Blöcke mitzunehmen.
Irgendwann beobachtete ich dann Sammler, die offenbar nur Kreide-Fossilien sammelten. Diese Sammler lösten ihre Funde mit einem kleinen Beil aus den Kreideblöcken. Ich habe mir daraufhin auch ein kleines Beil besorgt und stellte fest, dass ich viel seltener etwas kaputt machte. Außerdem spritzt die frische, weiche Kreide nicht so stark wie mit Fäustel und Meißel.
Ich habe mich für ein Fiskars Beil entschieden, weil es sehr leicht und handlich ist. Es ist ca.35 cm lang und wiegt nur etwa 500 g.
Abbildungen 2 – 4: Vorsichtig wird ein Echinocorys aus einem Kreideblock geborgen. Überschüssige Kreide lässt sich mit dem Beil dann schon vor Ort recht gut entfernen.
Abbildungen 5 – 8: Man muss aufpassen, dass man nicht versehentlich auf eine Feuerstein-Knolle schlägt, die recht häufig in der Kreide vorkommen. Man würde das Beil damit sicher beschädigen.
Sehr gut lassen sich mit einem Beil auch Fossilien vom trocken gefallenen Meeresboden bergen.
Abbildungen 9 – 12: Um den Seeigel nicht zu beschädigen, muss der Abstand relativ groß sein, denn die Kreide bröselt leicht weg und bricht nicht genau an der gewünschten Stelle, sie ist hier sehr nass.
Gerade beim Bergen von Fossilien vom Meeresboden mit dem Beil habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Alternativ tut auch ein sehr breiter Flachmeißel oder ein stabiler Spachtel gute Dienste.
Ich kann diese Methode wirklich empfehlen.