Vor einiger Zeit wollte ich einige Schwämme aus dem Malm vom Kälberberg mit Hilfe von Salzsäure präparieren, da diese manchmal sehr schöne Ergebnisse bringen und die fragilen Schwamm-Nadeln freiätzen.
Ich schüttete die kleine Tüte mit den Schwämmen in einen Eimer, bedeckte sie mit Wasser und gab einen Schuss Salzsäure hinzu. Das Ganze sprudelte leicht vor sich hin. Nach ca. 20 Minuten nahm ich mit einer Gurkenzange aus Holz ein Fossil heraus und staunte nicht schlecht, als ich einen Seeigel in Händen hielt. Er war wunderbar freigeätzt und wäre ein super Stück für meine Sammlung geworden, wenn die Unterseite nicht fehlen würde. Das war auch der Grund, warum er in der Tüte mit den Schwämmen gelandet war und nicht bei meinen Seeigeln.
Abbildung 1: Plegiocidaris cervicalis (AGASSIZ, 1840) Malm Kimmeridgium (gamma), Kälberberg Franken
Abbildung 2: Der gleiche Seeigel in Seitenansicht
Abbildung 3: Hier sieht man, dass die Unterseite komplett fehlt
Ich wusste bisher nicht, dass die Seeigel von dieser Fundstelle auch so stabil verkieselt sein können. Das kannte ich nur von den Nattheimer Fossilien.
Als ich einige Tage später in einer Schachtel mit ausgemusterten Stücken noch einen Seeigel vom Kälberberg entdeckte, wagte ich es erneut mit der verdünnten Salzsäure. Diesen konnte ich in der Vergangenheit nicht mechanisch präparieren, er schien keinen Zeitaufwand zu rechtfertigen. So wie er aussah, wäre es auch kein großer Verlust gewesen, wenn ich ihn nun zerstört hätte.
Abbildungen 4 und 5: Ein Plegiocidaris aus der “Abfallschachtel”
Man muss das ja nicht so brutal machen, wie es bei dem Stück auf Abbbildung 1 bis 3 versehentlich passiert ist. Diesmal ging ich etwas vorsichtiger ans Werk. Ich legte ihn zeitweise nur mit einer Seite in die Flüssigkeit und dann wieder nur mit einer Ecke, wenn er dort noch nicht frei war.
Sehen Sie selbst, was für ein prächtiges Ergebnis ich erzielt habe.
Abbildungen 6 bis 8: Plegiocidaris coronata (SCHLOTHEIM, 1820) nach der Präparation
Das Stück ist nicht wieder zu erkennen
Ich kann diese Präparations-Methode wirklich sehr empfehlen. Wichtig ist, dass der Fortschritt der Ätzung immer wieder überprüft wird und das Fossil anschließend lange gewässert wird. Es könnte ja auch sein, dass die Verkieselung des Seeigels nicht so perfekt ist wie bei meinen beiden Stücken.