Ein rezenter Notorynchus cepedianus

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Notorynchus cepedianus (PÉRON, 1807)

Während einer Australienreise fuhren wir  auf der “Great Ocean Road”, Victoria durch den kleinen Ort Lorne südwestlich von Melbourne. Hier gibt es ein Fischrestaurant, dessen Inhaber Fischer sind, welche in einer größeren Halle die Fische selbst zerlegen und für den Verzehr vorbereiten.

Vor dieser Fischhalle hing als Werbung ein großes Schwanzstück eines mir unbekannten Fisches und es lag ein Kopf eines Haifisches in einer Kiste darunter, um Besucher anzulocken.

Notorynchus

Abbildung 1: Schwanzstück eines Fisches

Notorynchus

Abbildung 2: Kopf eines Breitnasen-Siebenkiemerhaies (Notorynchus cepedianus)

An diesem Tag hatten wir aber wenig Zeit, so dass wir nicht einkehren konnten, um eines der leckeren Haifischsteaks zu essen

Der Haifischkopf reizte  mich allerdings sehr und ich fragte den Inhaber, was er damit wohl plant. Er sagte:“ nothing –  if You want it, help yourself“.

Wir untersuchten den Kopf dann näher und stellten fest, dass es sich um einen Notorynchus cepedianus handelte. Dieser Hai wird auch Breitnasen- oder Siebenkiemer-Hai genannt. Die stumpfe Nase ist sehr deutlich und der Name Siebenkiemer rührt von den sieben Kiemenspalten her, die sich vor der Brustflosse befinden. Es ist eine großwüchsige Art, die bis zu 3m lang wird und ca.107 kg Gewicht erreicht. Der Notorynchus bringt lebende Junge zur Welt. Er kann für Menschen gefährlich werden.

Na prima, da hatte ich die einmalige Chance, einen ganzen Haifischkopf, oder das Gebiss mitzunehmen und konnte das nicht. Bei den sommerlichen Temperaturen war ein längerer Transport nicht möglich und da wir im Reisemobil unterwegs waren, fehlte mir zum Kochen ein entsprechend großer Topf, auch war das Ding viel zu schwer. Ja und dann hatten wir natürlich auch kein passendes Werkzeug dabei.  So blieb uns nur die Chance, mit einem Taschenmesser aus dem zähen Gebiss einige Zahnreihen herauszulösen.

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Abbildung 3: Die frisch geborgenen Zähne

Im Unterkiefer sind hintereinander mehrere Zahnreihen mit „Kammzähnen“ hintereinander angeordnet während im Oberkiefer kleinere Zähne mit 1bis 4 kleinen Nebenzähnen in Reihen stehen.

Wir konnten 2 x 2 Zahnreihen im Verbund, immer zwei hintereinander wie sie im Maul saßen, herauslösen und dazu zwei kleinere  Zähne aus dem Oberkiefer.

Ich habe die Stücke abends geköchelt und dann getrocknet.

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Abbildungen 4 und 5: Kammzahn aus dem Unterkiefer, Breite 21mm, Höhe 13mm

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Abbildungen 6 und 7: Oberkieferzahn jeweils labidal und lingual fotografiert

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Abbildungen 8 und 9: 2 Zahnreihen im Verbund wie sie im Maul hintereinander sitzen

Von Händlern angebotene  Zahnreihen sind in der Regel schneeweiß und vermutlich gebleicht. Auch habe ich sie noch nie im Verbund gesehen, außer in kompletten Gebissen. Ich habe meine Stücke im Verbund gelassen, wie sie im Maul saßen und so sind sie etwas Besonderes für mich geblieben und eine Ergänzung zu meinen fossilen Kammzähnen.

Zum Vergleich zeige ich noch einige fossile Zähne von Notorynchus prigenius aus meiner Sammlung:

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Abbildung 10: Notorhynchus primigenius (AGASSIS 1835), 27 mm, Tertiär-Pliozän, Kallo Belgien

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Abbildung 11: Kammzahn aus dem Unterkiefer von Notorhynchus primigenius (AGASSIS 1835), 23 mm, Tertiär-Miozän, Mill Niederlande

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Abbildung 12: Oberlieferzahn Notorhynchus primigenius (AGASSIS 1835), 18 mm, Tertiär-Miozän, Mill Niederlande

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