Hurghada am Roten Meer – ein berühmter Fossilfundort
Die Berichte im LEITFOSSIL.de über Fossilienfunde in Hurghada gaben den letzten Anstoß, in den Jahren 2008 und 2009 nach Hurghada zu fliegen, um dort speziell nach Seeigeln zu suchen, die wir an anderen Fundstellen noch nicht gefunden hatten.
In der Umgebung von Hurghada stehen die Schichten des Pleistozän an. Die Fossilien sind also noch sehr jung.
Beim Sammeln muss man unbedingt darauf achten, dass man keine rezenten Stücke mitnimmt, die an der Küste manchmal angeschwemmt sind. Es ist strikt verboten, rezentes Material auszuführen und das wird bei der Ausfuhr auch kontrolliert.
Manchmal gingen wir zum Sammeln in die Wüste, die bis an die Hotels heranreicht. Meistens suchten wir aber intensiv im Bauaushub neben den Hotelanlagen, wo es reichlich Fossilien gibt.
Wir hatten das Glück, Seeigel von 14 verschiedenen Gattungen zu finden, wobei wir uns besonders über die regulären Formen freuten.
Worauf wir allerdings nicht vorbereitet waren, war die Vielzahl der Schnecken. Und da diese z.T. in wunderbarer Farberhaltung zu finden waren, konnten wir nicht umhin, auch davon viele mitzunehmen. Dazu gab es auch einige Krabben und wunderschöne Korallen, bei denen ich mich sehr zurückgehalten habe, um bei der Ausfuhr keine Probleme zu bekommen. Die Zöllner können leider meistens fossiles Material nicht von rezentem unterscheiden.
Die meisten Urlauber, welche nach Ägypten reisen, haben nicht die Fossilien im Sinn, sondern freuen sich auf die Unterwasserwelt. Das Schnorcheln in der Makadi Bay hat auch uns sehr viel Spaß gemacht, da dort das Wasser überwiegend ganz ruhig ist und man bei Ebbe fast bis an die Riffe herangehen kann. Noch sind die Korallenriffe dort sehenswert. Wenn allerdings der Massentourismus nicht in vernünftige Bahnen gelenkt wird, werden die Riffe zunehmend zerstört werden, sei es durch den Staub, der durch die Bautätigkeit aufs Wasser weht und sich auf den Korallen absetzt oder durch die Boote, die immer noch ungestraft an vielen Stellen ihre Anker auswerfen, wo sie Korallen zerstören. Wir hoffen sehr, dass sich auch künftige Generationen noch an den wunderbaren Lebewesen unter Wasser erfreuen können
Ich zeige hier eine Reihe von Bildern der Landschaft, Impressionen von unseren Aufenthalten. Die Fotos haben mein Mann Rainer und ich gemacht und sie zeigen, dass Hurghada nicht nur der Fossilien wegen besucht werden sollte.
Die ersten Eindrücke – wunderbar gepflegte Hotels und großartige Buffets.
Eines der schönen Häuser entlang der Küste, in der Regel maurisch-geschmackvoll.
Die Infrastruktur der Gegend ist vollkommen auf den Tourismus ausgerichtet. Oben ein Blick auf Küste und Meer, unten ein typischer Hotelstrand – sauber und gepflegt.
Beim Schnorcheln kann man viele exotische Fische beobachten. Das Bild zeigt den Rotfeuerfisch Pterois miles.
Im Flachwasser zeigt sich manchmal der Blaupunktrochen, Taeniura lymma.
Am Strand werden hier und da rezente Seeigel angespült.
Auch Touristen beim obligatorischen Kamel Ritt, die von einem einheimischen Führer zu Pferde begleitet werden, kann man antreffen.
Häufig liegt neben neuen Hotelanlagen noch sehr viel Aushub – ein Paradies für Fossiliensammler.
Anstehendes Quartär in der Wüste
Mit viel Glück findet man hier einmal einen seltenen Echinodiscus.
An manchen Stellen wird Bauaushub in die Wüste gefahren und dort abgekippt. Das kann ebenso zu einer ergiebigen Fundstelle für Fossilien werden.
Bild oben Schnecken der Art Strombus tricornis.
Bild unten ein etwas defekter Clypeaster fervens.
Besonders begehrt sind die Seeigel der Art Heterocentrotus mammillatus.
Wer weite Stecken zurücklegt, hat gute Chancen, immer wieder auf unterschiedliche Horizonte zu stoßen.
Das Foto oben zeigt überwiegend Seeigel der Art Laganum depressum, die an dieser Stelle in großer Zahl liegen. Man muss sie nur aufheben. Die meisten sind allerdings etwas defekt.
Ein ganz besonderer Fund ist ein sehr großer Tripneustes.
Hier guckt eine Pinna aus dem Sand. Leider war sie so dünnschalig, dass ich sie nicht mitnehmen konnte.
Sehr geschätzt von Sammlern sind Korallen:
Oben ein großer angespülter Korallenblock.
Unten eine Detailaufnahme.
Korallenstock (cf. Diploria)
Landschaft mit dem schroffen Metamorphit-Gebirge am Horizont.
Gegen Abend wird das Licht in der Wüste besonders schön.
Wir waren erfolgreich beim Sammeln und müssen zügig zum Hotel zurückkehren, da die Sonne ganz schnell untergeht.
Irgendwann heißt es Abschied nehmen von einer sehr erfolgreichen Reise.